Dienstag, 14. Februar 2017

Das neue Gesicht der Malagueta




von Philip de Málaga


Der Kreistag der Stadt Málaga investiert 
in ihre Plaza de Toros vier Millionen Euro
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Schon im November hat SfA davon berichtet, dass die plaza de toros der südspanischen Metropole Málaga zu einem kulturellen Zentrum ausgebaut werden soll. Drei Monate später bekommt dieser Plan immer mehr Konturen und gestern stellte der Präsident des Kreistages Elías Bendodo in Anwesenheit des Bürgermeisters Francisco de la Torre die neuen Pläne vor: "Unser Ziel ist es, das die plaza 365 Tage im Jahr benutzt wird. Bis jetzt haben wir uns den Luxus erlaubt, über ein so beindruckendes Gebäude zu verfügen, welches sich in perfekter Lage befindet, und in welchem lediglich nur acht bis neun Mal im Jahr Veranstaltungen organisiert werden. Wir sind verpflichtet dazu, daraus einen höheren Gewinn zu erzielen".
Francisco de la Torre und Elías Bendodo bei der Präsentation des Projektes (Foto: Prensa Malagueta)
Die Lage der Malagueta, zwischen dem Gran Hotel Miramar auf der einen Seiten, der populären Hafenpromenade Muelle Uno auf der anderen, dem berühmten Plaza de la Merced (wo Pablo Picasso geboren ist) landeinwärts und der Hauptgeschäftsstrasse Calle Larios in unmittelbarer Nähe sei eine geradezu perfekte Location um zu einem kulturellen Zentrum aufzusteigen, welches das ganze Jahr über Verwendung findet. Trotz vielseitiger Verwendung, stehen die toros aber weiterhin im Vordergrund.
Die La Malagueta, befindet sich nur wenige Minuten vom Hafen entfernt. (Foto: Pablo González)
La Malagueta, ab 2019 das neue kulturelle Zentrum von Málaga.
Im Hintergrund die Kathedrale, nur zehn Minuten entfernt. (Foto: Dr. Andreas Krumbein)
Die plaza de toros von Málaga wurde von dem damals bekannten Architekten Joaquín Recoba (1844 - 1919) im Jahr 1874 entworfen und 1876 fertiggestellt. Hundert Jahre später, 1976 wurde es zum kunsthistorischen Bauwerk im Neomudéjar-Stil (wie auch die von ihm entworfene Markthalle von Málaga) deklariert, und 1981 zum nationalen Kulturgut (BIC). Und nun, nach 141 Jahren soll die Malagueta ein neues Gesicht bekommen.
So sehen in zwei Jahren die neuen Gänge um die plaza de toros von Málaga aus.
 (Foto: Prensa Malagueta)
Geplant sind Ausstellungsflächen, unter anderem soll dort auch das neue Centro de Arte de la Tauromaquia in Kombination mit dem museo taurino untergebracht werden, ein grösserer Gastronomiebetrieb und zwei Veranstaltungsräume (für jeweils 200 und 70 Personen). Kleiner Geschäfte wie Souvenirläden ergänzen das Angebot.  Sogar zwei Aufzüge werden installiert. Alle Flächen der plaza de toros sollen weitgehend Verwendung finden. 

(Foto: Prensa Malagueta)
Um das Projekt zu finanzieren stellt der Kreistag von Màlaga vier Millionen Euro zur Verfügung. Nach der grossen feria taurina von Málaga im Sommer diesen Jahres soll mit den Umbauarbeiten begonnen werden. Die Fertigstellung wird Ende 2018 erwartet. Die festejos taurinos sollen aber während der Umbauarbeiten nicht beeinflusst werden, mit anderen Worten toros wird es weiterhin geben. 

Zunächst einmal wird die komplette Aussenfassade restauriert. So wird die Aussenfassade mit einem neuen Beleuchtungssystem ausgerüstet, um die optische Attraktivität bei Dunkelheit zu fördern. Dann beginnt man mit den corrales, um ein besseres Wohlbefinden der toros zu gewährleisten. Schliesslich folgen die Umbauarbeiten im Inneren der plaza.
Eines der Kongresszentren (Foto: Prensa Malagueta)
Nur wenige Städte haben es bis jetzt verstanden aufzuzeigen wie es funktioniert. Die tauromaquia integriert im modernen gesellschaftlichen Leben. Die toros gehören dazu. Sie sind ein Teil der Normalität in der Gegenwart, welche in die Zukunft schaut. Die mundo de los toros ist eben mehr als nur eine Welt für sich. Das müssen auch die aficionados anerkennen, sie dürfen ihren Türen nicht verschliessen, oder versuchen mit Beschimpfungen über die antitaurinos ihre mundo taurino zu rechtfertigen, sondern mit einer offenen Politik die pasión auf die Mitmenschen übertragen. Die taurinos von Málaga haben dieses verstanden.
Málaga, eine geniale Stadt!