Donnerstag, 9. Februar 2017

Wieder einmal schockieren die Gegner von Stierkämpfen die Öffentlichkeit




von Philip de Málaga


Briefe mit Rasierklingen 

wurden an französische Taurinos gesendet
Auch die Medien sind empört über solches Vorgehen
___________________________________________________
Wie weit geht der sector antitaurino um seine Interessen zu vertreten? Die Grenzen der Legalität wurden schon häufig überschritten. Hausfriedensbrüche, Brandstiftungen, öffentliche Beleidigungen wie Diffamierungen, Respektlosigkeit gegenüber Kulturgütern, Beschädigungen auf Friedhöfen und Denkmälern, Todeswünsche in Sozialen Netzwerken, Einschüchterungsversuche an die Adresse von aficionados bis hin zur masslosen Freude wenn toreros von toros schwer verletzt oder gar getötet wurden. Eine lange und längst nicht vollständige Liste, und trotzdem gelingt es dem antitaurinismo immer wieder noch einen drauf zu setzen. 

Seit letztem Freitag erreichten viele taurinos im benachbarten Frankreich, mittlerweile schon an die vierzig Briefe in dessen Inhalt rasiermesserscharfe Klingen wie für Teppichschneider versteckt waren. Diese verursachten beim Öffnen schwere Verletzungen, unter anderem ein tiefe Schnittwunde beim Schatzmeister des Französischen Observatoriums für taurinische Angelegenheiten. 
Briefe mit versteckten scharfen Klingen (links oben im Bild) im Inhalt
Die Briefe wurden verschickt an Persönlichkeiten aus der französischen mundo taurino. So auch an den bekannten empresario Simon Casas. Sein Anwalt hat unverzüglich juristische Schritte eingeleitet und bezeichnet den Vorgang der antitaurinos ziemlich eindeutig als "eine freiwillig geleistete und vorsätzliche Gewalttätigkeit, mit der Gefährdung oder Anwendung durch eine Waffe, einem Akt des Terrorismus gleichend!Auch der berühmte Ex-Torero sowie derzeit erfolgreiche Journalist der tauromaquia André Viard erhielt gleich zwei Schreiben mit gefährlichem Inhalt.
Sie erhielten unter anderem diesen ominösen Briefe:
Simon CasasAndre Viard,  Marco Leal und Julien Lescarret
Auch die toreros Juan Bautista, Marco Leal oder Julien Lescarret wurden angeschrieben. Ebenfalls ein Club von aficionados erhielt Post. Die Briefe gingen in die französischen Städte Arles, Nîmes, AlesBézier, Vic-Fezensac, Bayonne, Mont-de-Marsan und Bordeaux

Nachdem die Gendarmerie in dieser Angelegenheit schon am ermitteln ist, hat nun auch die Staatsanwaltschaft von Nîmes diesbezüglich in das Geschehen eingegriffen und ihre Tätigkeit aufgenommen. Es handele sich hier um einen terroristischen Akt gegen die Demokratie. Allein schon die Tatsache, dass die Klingen, ober- wie unterhalb des Briefes in ganzer Breite angebracht worden sind, um zu gewährleisten dass sich die Empfänger in jedem Fall schneiden, weisst auf einen kriminellen Akt hin. Auch die Erkenntnis, dass bisher alle Briefe an zwei verschiedenen Poststellen aufgegeben worden sind, und das beiliegende Schreiben "Abschaffung der corrida" lässt den Schluss zu, dass es sich hier eindeutig um einen organisierten und gezielten Angriff auf die französische mundo de los toros handelt.

Auch in den spanischen Medien stiess diese Vorgehensweise auf vehemente Kritik. Die grösste Mediengruppe Spaniens, Vocento, brachte es nicht nur in ihrer Madrider Hauptzeitung ABC sondern auch zahlreiche Lokalausgaben in verschiedenen Städten informierten ihre Leserschaft darüber.  
Der Sadismus der Stierkampfgegner
Bei der zweiten Überschrift, über den Sadismus der antitaurinos, stellt sich doch die Frage, hat dieser Sadismus etwas in einem demokratischen Europa zu suchen? Anders formuliert, dürfen Menschen in einer Demokratie, undemokratische gar illegale Mittel wählen, um jene Menschen zu verletzten oder zu beeinflussen, weil sie in einer Demokratie lebend, ihre demokratischen Rechte in Anspruch nehmen? Dabei sollte man nicht vergessen, dass die tauromaquia nicht nur in der Verfassung verankert, sondern auch zum Kulturgut deklariert worden ist. 

Weil jemand etwas Legales in Anspruch nimmt, wird er auf diese "kriminelle" Art wie Brandstiftung, oder jetzt jene bedrohlichen Briefe belästigt. Das ist kein politischer Widerstand, denn die Regierungen welche die tauromaquia unterstützen, wie Frankreich, Spanien oder Portugal, sind jeweils auf demokratischen Wege mehrheitlich vom Volk gewählt worden. Und um zum Kulturerbe zu werden, mussten die toros erst einmal zahlreiche politische Hürden überspringen, nebenbei bemerkt, auch auf dem demokratischen Weg. Mit Gewaltaktionen politische Barrieren in einer Demokratie zu verwenden, kann sicherlich nicht als der richtige Ansatz gesehen werden.

Ob man nun den antitaurismo als eine terroristische Tendenz bezeichnen kann, diese Erkenntnis überlasse man doch denjenigen, welche für die wissenschaftliche Ausarbeitung von Definitionen sich verantwortlich fühlen. Tatsache ist jedoch, dass sich viele antitaurinos rechtswidriger bis hin zu gewalttätigen Methoden bedienen um ihre eigenen Interessen zu vertreten. Eine andere Erkenntnis findet sich darin, dass es sich beim sector antitaurino eher um eine kleine Randgruppe handelt. Das sehen übrigens die vom professionellen Tierschutz nicht anders und distanzieren sich von manch solchen Gewaltaktionen. Mehr noch, in der Prioritätenliste der Tierschützer selbst dürfte der Stierkampf mit auf einer der letzten Stellen stehen.