Dienstag, 12. Juli 2016

Über die moralische Erbärmlichkeit der Antitaurinos

Der Tod des Toreros Víctor Barrio löste in den Sozialen Netzwerken 
bei den Antitaurinos eine Hetzkampagne gegen die mundo taurino aus
meistens im Schutz der Anonymität. 
Legale Schritte werden in die Wege geleitet
___________________________________________________________________







von Philip de Málaga

Da starb am letzten Samstag im ruedo von Teruel der matador de toros Víctor Barrio. Entsetzen und Trauer ergriff die mundo de los toros. Weltweit drückte man in den Sozialen Netzwerken sein Beileid aus. Auch der Regierungspräsident von Spanien Mariano Rajoy und das spanische Königshaus. Und gestern bei dem Gedenkgottesdienst in der Kirche San Bartolomé de Sepúlveda in Segovia waren nicht nur zahlreiche toreros und bekannte Gesichter aus der mundo taurino, auch Persönlichkeiten aus der regionalen Politik, wie der Ministerpräsident der Region Kastillien und León Juan Vicente Herrera mit seiner Vizepräsidentin Rosa Valdeón oder der Vizepräsident des Kreistages von Segovia, Miguel Ángel de Vicente.

Das sich sogar einige Tierschützer von militanten antitaurinos distanzieren ist nichts Neues. Jedoch in diesen letzten Tagen der Trauer macht der antitaurinismo auf andere Art un Weise von sich reden. Oder besser formuliert, er redet selber in den Sozialen Netzwerken. Ein wahrer Shitstorm brach aus. Da wird weltweit dermassen gegen die mundo de los toros gewettert, dass sogar die internationalen Medien sich sprachlos wie entsetzt zeigen. Denn zahlreiche antitaurinos zögerten nicht, meistens hinter der Maske der Anonymität, alle Arten von Beleidigungen in Richtung des verstorbenen toreros, seiner Familie, seinen Freunden und überhaupt gegen alle taurinos zu formulieren. Den taurinos den Tod zu wünschen, ist nun nicht unbedingt eine neue Trenderscheinung. Wir bei SfA hatten das Thema auch schon mal: Den Taurinos de Tod!


So äusserte sich der 1988 geborene Rapper Pablo Hasél:
"Wenn alle corridas so enden würden wie jene von Víctor Barrio, mehr als einer würden hingehen um es zu sehen".
"Ein Tag, an dem ein torero stirbt, kann kein schlechter Tag sein. Víctor Barrio, ich weiss nicht wer du bist, aber fick dich."
"Es ist gestorben der torero Víctor Barrio, sehr viel Freude zu hören, dass ein torero gestorben ist."
"Es ist ein torero gestorben. Das muss man feiern."
"Víctor Barrio. Ein Mörder weniger. Guter Samstag."
"Der toro starb wie immer, aber wenigstens beherrschte er die Kunst seinen Mörder mitzunehmen!
"Der torero tut mir überhaupt nicht leid, dass er gestorben ist. Hoffentlich sterben bei jeder corrida einige und sehen wie das Tier leidet, welches sie umbringen."

Der Hass nimmt kein Ende. Den Tod von Víctor Barrio nehmen viele zum Anlass ihrem Groll gegen die taurinos freuen Lauf zu lassen und über den Tod des toreros ihre Freudengefühle zum Ausdruck zu bringen. Und in dieser ganzen Summe an Beleidigungen treibt es ein Lehrer auf die Spitze. Er veröffentlicht auf Facebook den Wunsch, die ganze Familie tot sehen zu wollen um dann auf der Grabplatte zu tanzen.
Hier der LINK zum Artikel

Rechtliche Schritte werden eingeleitet

Die Fundación Toro de Lidia rät allen aficionados und taurinos zur Besonnenheit und nicht auf die Provokationen in den Netzwerken zu reagieren. Die Stiftung hat angekündigt juristische Schritte gegen mindestens 50 Verfasser jener Tweets in die Wege zu leiten. Vertreten wir sie dabei durch die bekannte Anwaltskanzlei Cremades & Calvo Sotelo.
Dabei baut die Kanzlei ihr Konzept auf die Paragrafen 208 und 209 des Strafgesetzbuches auf. Es ist Verleumdung, wenn man mit einer Aktion oder einer Ausdrucksform der Würde eines Menschen schadet, und seinen Ruf oder seine Einschätzung untergräbt. Schwere Verleumdungen, welche veröffentlicht werden, werden mit einer Freiheitsstrafe von bis zu vierzehn Monaten geahndet. Ob es zu den Verfahren kommen wird, müssen letztendlich jedoch die Familie und die Betroffenen entscheiden. Die Kanzlei prüft derzeit jeden Vorgang und will heute oder morgen dazu öffentlich Stellung beziehen.

Zwischenzeitlich sind bei der Guardia Civil nicht wenige Anzeigen eingegangen, welche auch schon zu Sperrung von beleidigenden Autoren geführt haben.

Fast das gesamte spanische Pressewesen ist entsetzt über diese doch rabiate verbale Vorgehensweise nicht weniger antitaurinos. Dies hätte nichts mehr mit Meinungsfreiheit zu tun. Auch wenn man gegen die toros sei, gar eine abolición de los toros erreichen möchte, so sollte man sich die Frage stellen, wie weit ein solches Engagement gehen kann oder sollte.