Montag, 29. Februar 2016

Wenn Toreros ihr Leben für die Wohltätigkeit riskieren




von Philip de Málaga



Populärer Benefizstierkampf in Córdoba
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Im andalusischen Córdoba hat diese corrida de beneficencia schon Tradition, erfreut sich grosser Beliebtheit und füllt alljährlich die 16.900 Sitze der plaza de toros in der andalusischen Stadt. 

Antitaurinos sehen gerne in solchen Veranstaltungen einen Rechtfertigungsversuch der tauromaquia. Doch hier scheint durchaus die Frage gerechtfertigt, was sie denn unternehmen um anderen Menschen zu helfen? Gewiss, sie denken an das Wohl der toros, aber bis jetzt haben sie noch nicht geschafft nur einem Tier das Leben zu retten. Einfach nur eine Tatsache. Einziges Ziel was sie bezüglich der toros erreichten, das Geld der Steuerzahler für Polizeieinsätze und Gerichtsverfahren auszugeben.

Jedoch die afición stört das wenig. Mit einem traditionsverankerte Kulturerbe etwas Gutes zu tun, dass motiviert nicht nur die teilnehmenden Akteure wie torerosganaderosmozos de espadaempresarios etc. sondern vor allem die aficionados welche diese fiesta taurina aufzusuchen, vor allem auch deswegen weil preislich attraktive entradas warten.

Im Mittelpunkt der corrida steht der toro und die arte del toreo, die Kunst mit den toros regelkonform, kreativ, furchtlos wie künstlerisch umzugehen. Die verantwortlichen matadores de toros, welche für den muerte der toros verantwortlich sind, entnehmen die Leser dem rechten cartel. Und auch die ganadería Zalduende findet sie auf der Ankündigung, und obwohl es sich um ein festival handelt, werden keine novillos, wie normalerweise bei solchen Veranstaltungen, sondern richtige toros zur Verfügung gestellt.

Aber noch ein Künstler beteiligt sich an dieser fiesta nacional der besonderen Art. Er ist 14 Jahre alt, und liegt derzeit in der Station für Onkologie im Hospital Reina Sofía in Córdoba. Seine Leidenschaft im Zeichnen und Malen brachte ihn dazu, das cartel taurino für dieses Jahr zu entwerfen. Man erkennt einen toro  welcher sich mit Andalusien identifiziert. Das spanische Gitarrenspiel mit dem Flamenco, der Fächer gegen die sommerliche Hitze, die historische Vergangenheit der Mauren, der Stier im toro auf den saftigen Weiden der dehesas, was man auch als eigene Identifikation mit sich selbst, dem Stier, interpretieren kann, und schliesslich das alles überscheinende Licht der Sonne. Willkommen in Andalusien.

Wie hier in Murcia, solche Wohltätigkeitsauftritte finden stets einen grossen Andrang in den plazas
Toros für einen wohltätigen Zweck. Auch das gehört zu Andalusien. Im letzten Jahr gab es in dieser südlichen Region Spanien 31 festivales mit einem Besucheranstieg von 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die bei dieser corrida eingenommen Gelder gehen fast vollständig an die Asociación Española contra el Cáncer, eine nationale spanischen Vereinigung gegen den Krebs. Die aecc kann sich derzeit auch weiterhin auf die Unterstützung der mundo de los toros verlassen. Da bleibt es nicht nur bei dieser einen Veranstaltung in Córdoba, sondern andere Städte wie Valencia, Murcia, Jaén usw. schliessen sich gerne an und veranstalten ebenfalls ihre eigenen corridas de beneficencia.  Die Beteiligten machen das gerne, den Zuschauern gefällt es, und so hat man sein Vergnügen und kann anderen Menschen damit auch noch helfen. Das sind doch gute Vorraussetzungen. Und in der Regel werden solche corridas von einem sehr angenehmen Ambiente