Donnerstag, 28. Januar 2016

Stierkampf in Arabien

Kaum zu glauben aber wahr.
Es gibt nicht nur einen arabischen Stierkampf,
die Araber lieben auch die spanische Variante.
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von Philip de Málaga


Aufmerksam wurde SfA erst durch ein Schreiben der SfA-Leserin Nancy A., welche von diesem Kuriosem zu berichten wusste. In der Hafenstadt Fudschaira in den Vereinigten Arabischen Emiraten veranstalten sie jeden Freitag, ausser während des Ramadans, einen arabischen Stierkampf. Dabei treten wie in Japan die Stiere gegeneinander an. 


Wie bei der spanischen corrida werden die Tiere vormittags angeliefert und der eigentliche Kampf beginnt  a las cinco de la tarde. Aber das ist schon die einzige Gemeinsamkeit, welches die spanische und arabische Varianten gemeinsam haben. 

Mit allen Kräften den Gegner nach hinten zu schieben ist das Ziel. 
Mit viel Ruhe und Kenntnis verfolgen die Zuschauer das Geschehen
Der arabische Stierkampf gleicht eher einem Sumoringen für toros wobei es für die Tiere gilt, den Gegner nach hinten zu schieben. So ein Rumgeschrieen dauert bis zu zwei Minuten. Dann werden die Tiere durch die menschliche Kraft getrennt, wozu nicht selten mehr als zwölf kräftige Männer notwendig sind.
Die Tiere wieder zu trennen ist keine leichte Aufgabe
Auffallend bei den Tieren die starke und ausgeprägte Rücken und Nackenmuskulatur. Daran kann man erkennen, wo es vor allem bei dieser tierischen Auseinandersetzung ankommt. Wo vor allem die toros ihre Kraft ins Spiel bringen.

Der Favorit kommt aus Pakistan
Die Idee des Wettkampfs der toros kam schon im 16. Jahrhundert aus Portugal nach Arabien und wird seitdem hier mit viel Eifer vor allem von den indischen und pakistanischen Gastarbeitern jede Woche mit aller Ernsthaftigkeit veranstaltet.

Er brachte den Stierkampf nach Arabien. Hier ein toro aus Portugal.
Die arabische Variante geht vollkommen unblutig vonstatten. Auch eine Verletzung der Tiere kommt ziemlich selten vor. Trotz dieser doch eher friedlichen Begegnung der toros, sind die Araber von der spanischen Version, der klassischen corrida de toros nicht abgeneigt. Wie SfA von David H. aus Dubai informiert wurde, werden die toros aus Spanien im arabischen Fernsehen indirekt übertragen und stossen dabei auf ein nicht geringes Interesse. Vor allem der Akt der Tötung verursachte auffallend viel Emotionen bei den Zuschauern vor dem Bildschirm.Anscheinend wurden die Übertragungen nicht synchronisiert und es blieb den Betrachtern überlassen das Geschehen zu beurteilen. So sprachen sie davon, dass bei der estocada immer irgendwelche Nerven getroffen worden seien.

Spanische corridas im arabischen Fernsehen.