Dienstag, 8. Dezember 2015

Don Quijote und die Stiere

Windmühlen gegen einen toro bravo einzutauschen 
scheint keine gute Idee zu sein, besonders wenn es so viele sind
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von Philip de Málaga

Ein jeder kennt ihn, den edlen Ritter Don Quijote, der es geradezu auf geniale wie überzeugende Weise verstand mit der Lanze gegen Windmühle in der La Mancha zu kämpfen. Wir reden hier von dem Meisterwerk Don Quijote des spanischen Schriftstellers Don Miguel Cervantes Saavedra (1547 bis 1616). Von da an stieg die Rittergestalt Don Quijote zu unvergesslichem Ruhm auf. Was kaum einer weiss, auch Don Quijote begegnete den toros. Gleich zwei Mal. Zuzusagen einmal bei einem encierro im freien Feld und in einer plaza de toros.

Zunächst geschah es, als er, Don Quijote auf einem Landweg mit seinem treuen Begleitern auch dem bekannten Sancho daherkam, als sie in der Ferne eine Gruppe Reiter mit Lanzen auf sich zukamen sahen. Es waren einige Reiter, welche eine Horde toros mit den dazugehören cabestros des Weges begleiteten. Ihr Ziel war das nächste Dorf, wo am nächsten Tag ein festejo taurino veranstaltet werden sollte. Und sie hatten es eilig und galoppierten auf die Gruppe zu. Die Begleiter von Don Quijote erkannten die drohende Gefahr und ergriffen die Flucht und entfernten sich weit von dem Weg. Nur Don Quijote und Sancho blieben mit unerschrockenem Herze stehen und harrten dem, was da auf sie zukam. 


Die Reiter sahen es und einer rief ihnen zu, dass es besser sei, schnellstens aus dem Wege zu gehen, sonst würden die toros sie niedertrampeln. Doch Don Quijote antwortete nur, "Ihr Gesindel, was gehen mich eure toros an, selbst wenn es die wildesten von den Ufern der Jarama wären." Uns als Provokation kündigte der Ritter eine mögliche Fehde an. 


Doch die Reiter hatte keine Möglichkeit mehr zu reagieren, und Don Quijote wie sein Begleiter fanden keine Zeit mehr der drohenden Stampede die da auf sie zukam aus dem Wege zu gehen. Auch wenn sie es gewollt hätten. Und so kam es, das Don Quijote und Sancho von den toros, den cabestros und den berittenen Begleitern einfach über den Haufen gerannt worden sind. Da lagen sie nun alle erschrocken wie gerädert auf dem Boden. Don Quijote mit seiner Rosinante sowie Sancho mit seinem Esel. Noch ein wenig betäubt erhob sich der Ritter und torkelte hinter der Herde her und schimpfte lauthals, "Bleibt stehen und wartet, ihr widerliches Gesindel. Ein Ritter will sich alleine euch im Kampf stellen." Doch die Reiter hörten nicht auf ihn und trieben ihre toros zu den corrales des nächsten festejos taurinos.

Zurück blieb lediglich eine berannter Ritter mit einer Illusion und der Peinlichkeit nicht einmal beachtet worden zu sein. Doch er kam noch zu seiner Möglichkeit. Doch er sollte noch eine Chance bekommen. Denn wenig später gelangten Don Quijote rein versehentlich in das ruedo einer plaza de toros. Welch ein verrückter Ritter, raunte es durch die tendidos.

Zuerst unterhielt er sich beinahe im Streit mit einer Dame ausserhalb der plaza de toros, bis er den Ruf hörte "Töte ihn, setzt die banderillas". Er hörte diese und betrat die plaza de toros und sah, dass der toro einen torero angriff. Und galoppierte er auf den toro zu.


Dann warf er seine Lanze, woraufhin das Publikum protestierte und wollte dass man diesen schnellstens aus dem ruedo entferne. Der toro schwer blutend, sah seinen neuen Feind auf dem Pferd und griff diesen unverzüglich an. Der torero der erkannte, wie der Ritter ihm geholfen hatte, rannte dem toro hinterher und stach seinen espada in den cuello des toros, womit er diesen tötete. Don Quijote sah dieses und bedankte sich bei diesem caballero dafür. Worauf der torero antwortete: "Keine Ursache, mein Herr, der sich als Don Quijote verkleidet hat." Erstaunt sah der Ritter vom Pferd und entgegnete: "Caballero, ich bin Don Quijote!", worauf beide erst einmal begannen zu diskutieren ...