Samstag, 22. August 2015

Málaga im Rausch




von Philip de Málaga
(Fotos: mundotoro)


Morante de la Puebla, so wie ihn die afición sehen will
verpasste die Puerta Grande
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Und in der wieder fast ausverkauften plaza de toros von Málaga begann der torero aus Sevilla typisch. Mit einem silencio. Aber dann kam der vierte toro. mit dem passenden Namen zur feria: "Feriante". Und es begann die Magie im ruedo. welche die tendidos erreichte, gar in einen regelrechten Rausch versetzte. Schon wie Morante de la Puebla den toro empfing überzeugte, und jeder war sich sicher, dass könnte ein grosser tarde de toros werden. Verónicas mit viel temple und der klassische Abschluss, seine mittlerweile schon berühmte media verónica, womit der duende begann bei der afición sich langsam einzuschleichen. 


Nachdem ersten puyazo beindruckende chicuelinas. Eine Vorzeigeleistung für einen jeden alumno der escuelas taurinas. Der matador de toros verstand es mit seinen quites Visionen zu demonstrieren.

Der brindis ging, was zu erwarten war, an eine peña taurina, und an deren Idol der Lokalmatador Saúl Jiménez Fortes.


Und nun begann sie. Eine taurinische Symphonie. Eine faena mit dem Titel Morantismo. So empfing er "Feriante" auf dem estribo an der barrera sitzend mit vier beidhändig geführten muletazos. Und dann begaben sich die beiden Akteure, toro und torero ins ruedo, ins Herzen der plaza de toros. Und was dann die aficionados in den Rängen zu sehen bekam berührte ihre taurinischen Herzen. Keiner führt die muleta so, wie eben Morante. Welches Manöver er auch durchführte, seien es die molinetes, derechazos oder die mit so viel temple durchgeführten pases naturales, die Umsetzung überstieg das Begreifen des arte del toreo, der duende eroberte die tendidos, ein Gefühl von etwas Göttlichem, von Momenten der Ewigkeit, Sekunden für welche die morantistas weite und beschwerliche Reisen auf sich nehmen. Und Málaga, die capital taurino hatte gestern das Glück genau diese zu erleben. Pure Vibration der Emotionen. So etwas bleibt unvergesslich.


Leider machte Morante der momento de la verdad einen Strich durch die Rechnung die puerta grande der Malagueta zu öffnen. Eine estocada desprendida verhindert seine zweite trofeo, das zweite oreja, welches von den tendidos energisch gefordert wurde, aber der presidente verweigerte. Trotzdem, ein Traum der afición von Málaga wurde zur puren Realität. Welch eine Ehre solche Momente miterleben zu dürfen.


Trotz des Highlight soll der matador de toros aus Málaga Salvador Vega genannt werden, welcher ebenfalls überzeugen konnte und mit seinem Stil des toreos irgendwie an den maestro Antonio Ordoñez erinnerte. Auch hier bekam man viel temple zu sehen was nach einer guten estocada letztendlich mit einem oreja belohnt worden ist.


Hier die Ergebnisse in Detail:

Morante de la Puebla (silencio und oreja con petición de la secunda)
José María Manzanares (silencio und silencio)

Toros von der ganadería Nuñez del Cuvillo


Vor grosser Kulisse ein unvergesslicher tarde de toros mit Morante de la Puebla.