Dienstag, 21. Januar 2014

Wenn man beim Toreo telefoniert



Über eine suerte die sich suerte del teléfono nennt
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von Colin Ernst 


Auf der Suche nach suertes, die man nicht jeden Tag sieht, stieß ich zum wiederholten Mal auf Arturo Reverte, der den aficionados schon den quite con capote al brazo, die revertina geschenkt hatte. 

Arturo Reverte
Auf einer alten Zeichnung sah ich, zu meiner Verwunderung, den maestro, in einer Pose, die ich zu seiner Zeit, um 1890 nicht erwartet hätte. „Das Telefon“. Jeder kennt es - Manuel Benitez “El Cordobés“ war einer der "Vieltelefonierer", aber auch Paquirri oder heute El Fandi haben das Telefon in ihrem Repertoire. Sogar im rejoneo hat es seinen festen Platz. Ich hatte das suerte del teléfono eigentlich Carlos Arruza “El Ciclón“ zugeschrieben (Mexico, 1920 bis 1966), der dafür bekannt war. Auch Julio Robles hat gern zum Telefon gegriffen. Der Unterschied zwischen dem suerte del télefono“ von Reverte und dem Telefon von Arruza ist, das Reverte nach der Arbeit mit der capa, und im tercio de varas zum Telefon griff, während Arruza dies im dritten tercio, dem mit der muleta, telefonierte. Dies ist bis heute so geblieben. 

Carlos Arruza "El Ciclón"
Am Rande dieser Ermittlungen, stiess ich auf ein anderes Detail im Leben des toreros Arturo Reverte: Eines Tages erschien der maestro zu einer corrida in Málaga und ein aficionados lobte seine schöne traje de luces (grün und gold). Der maestro erwiderte: "Mit einer, gleicher Art und Farbe, hat mich in Madrid ein Stier der ganadería Benjumea erwischt." Die Farbe der traje brachte Reverte wirklich kein Glück, auch an diesem Tag in Málaga, war es ein toro der Saltillos, der ihn erwischte und vier Monate später brachte ihm ein Ibarra de Bayona seine schwerste cornada bei.