Dienstag, 24. September 2013

Logroño: Eine andere Sicht




von Colin Ernst


Über Gewinner und Verlierer
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Als ich mir die toros der gestrigen corrida in Logroño ansah, musste ich zugeben, daß sie vielversprechend aussahen. Astifinos, mit schicker Jacke, vom Gebäude her korrekt, ja das sah ganz gut aus. Besonders der burracco gefiel mir, andere nennen es auch ensabanado, diese weiß- gepunktete Fell. Ein Blick auf das cartel und ich zählte schon die Trophäen. Padilla, mindestens zwei, Fandiño ebenfalls und Talavante dürfte eigentlich auch so in diesem Mittel liegen. Es sind Juan PedrosDomecq in Reinkultur, die Favoritenzuchtliene fast aller toreros.

Der erste toro für Padilla war das was ich erwartet hatte, schick präsentiert, anfangs motiviert aber im ganzen etwas emotionslos. Der Präsident verweigerte die vom Publikum geforderte Trophäe, meines Erachtens zu Unrecht.

Der Gewinner des Tages: Ivan Fandiño
Auf Fandiño habe ich diese Saison immer „blind“ gesetzt, er steigert sich von corrida zu corrida  In Logroño haben ihn die Juan-Pedros nicht sehr belästigt, für Triumphe fehlte es an toros.

Der zweite, bunte Stier von Padilla, hat mich nicht enttäuscht, der maestro konnte sein ganzes Können zeigen und Emotion in die tendidos übertragen, dazu braucht es einen Stier und Padilla.

Der Verlierer des Tages: Talavante
Was war los mit Alejandro Talavante?  Kurz gesagt, die toros mochten ihn nicht und er sie auch nicht. Die Chemie stimmte überhaupt nicht. Die toros konnten mit seinem Konzept gar nichts anfangen. Man kann es drehen und wenden, die toros haben versagt, angesichts des toreros, und der torero hat versagt, angesichts der toros. Ein Totalausfall, der vom Publikum entsprechend honoriert wurde. Silencio und bronca, das gab es zuletzt in Las Ventas mit den toros von Victorino Martín. Zufall? Die beiden führenden ganaderías – und Talavante



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Siehe auch:
Logroño: Nur wenige Zuschauer, drei orejas und eine vuelta