Freitag, 5. Juli 2013

Pamplona




von Colin Ernst


Das berühmteste Stierfestival der Welt öffnet seine Pforten
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Die fiesta brava von Pamplona, dank Hemingway in aller welt bekannt, beginnt morgen, am fünften Juli. Zunächst wird eine novillada ausgetragen und am Samstag eine corrida de rejones, also zu Pferde. Besonderer Leckerbissen für aficionados - Pablo Hermoso de Mendoza, Spaniens bester rejoneador. Am Sonntag beginnt das Stiertreiben durch die Strassen der Stadt, welches diese fiesta berühmt gemacht hat. 

Aber schon vor Beginn des Events, sorgte die Abnahme durch die Tierärzte für eien kleinen Skandal... Alle toros der ganadería "Cebada Gago" wurden abgelehnt! Hieß es zunächst, die Stiere hätten nicht das erforderliche Gewicht, also keine mindestens 430 Kilo, wurde ihnen gestern das Fehlen von "trapio" - Kampfeslust vorgeworfen. Wie ein Vetrenär das beurteilen soll, entzieht sich meiner Kenntnis. Am Gewicht lag es letztendlich nicht, denn bis auf zwei toros, wogen alle über 500 Kilo, einer sogar 575 Kilog - also kein Hungerhaken. Verständnis habe ich natürlich für den Einwand des Tierarztes, bei toro Nummer 11 und 94, die beide lahm, also eine Beinverletzung haben und bei Nr. 80 und 101 wurden Augenleiden festgestellt. Letzteres ist für die Stierläufer und toreros lebensgefährlich. So wird also 2013 das erste Cebada Gago lose encierro seit über zwanzig Jahren sein. Schade, denn eigendlich sind die Gagos, aus der encaste Nuñez recht gut angesehen. Nun sollen sie durch die "Valdefresnos" von Nicolas Fraile ersetzt werden..., der ganadería  die vor kurzem in Madrid, Las Ventas, genau das gleiche passierte, wie den Cebadas - falta trapio - fehlende Kampfeslust. Ob diese Schwergewichte aus der Faile Zucht, bei ihrem Debut in Pamplona, nun wirklich ein Ersatz sind, wird sich am 9. Juli zeigen.


Die carteles bieten keine wirklichen Überraschungen, ja ich bin versucht zu sagen, das man die carteles in fast jeder plaza in Spanien genau so schon gesehen hat, oder sehen wird, was für mich den Besuch Pamplonas nicht unbedingt zum Jahreshighlight macht. Fuente Ymbro für Padilla, Perrera und Fandiño, Toros del Pilar - für Padilla, El Juli und Fortes. Die Miuras für Fortes, Rafalillo und Castaño, Torrestrella für Fandiño, Mora und Fransisco Marco (mal was Neues) und als ob es für Alejandro Talavante keine anderen Stiere gäbe als Victorino del Rio..., die er sich mit Morante und El Juli teilt. Etwas interessanter das encierro von Dolores Aguirre mit Joselillo, Escribano und J. de Alamo, sowie die corrida von Alcurrucén, lidiado von Ferrera, Nazaré und Alberto López Simón

Das erste spanische Fernsehen TV1 berichtet übrigens jeden morgen (von Sonntag an) ab 7:15 Uhr  bis 8:30 Uhr über die encierros, live aus Pamplona. Viva el encierro... Es lebe der encierro, viva, viva, viva!