Sonntag, 14. April 2013

Manzanares in Sevilla




von Philip de Málaga


Der tarde de toros drohte zum Fiasko zu werden, doch dann kam der toro von Juan Pedro Domecq
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Da ist er wieder, so ein Tag. Ein torero und 6 toros 6. Doch nicht irgendeine plaza de toros. Nein, einer der Hauptstädte der toros schenkte dem matador de toros José María Manzanares einen ganzen Nachmittag. Vor vollen tendidos erweckte es aber den Anschein, dass die toros diesem tarde einen Strich durch die Rechnung machen wollten. Das Publikum konnte es nicht fassen. Die besten ganaderías und ein angesehener matador de toros schafften es nicht zu überzeugen. Im Portal mundotoro erklärt man es mit einem tarde mit viel Publikum und ohne bravura und toreo. Der Nachmittag drohte im silencio zu versinken, keine größere Niederlage für einen maestro der in Sevilla antritt. Doch dann begegneten sich ein matador mit viel voluntad und ein toro aus der ganadería Juan Pedro Domecq. Manzanares kniete sich vor das toril um alles zu riskieren, um Zeichen zu setzen, wenn er seinen letzten toro empfängt.
Warten auf den Stier (Foto: mundotoro)
(Foto: mundotoro)
(Foto: mundotoro)
Von da an lief alles wie im Rausch. Und wieder war es einer dieser tardes  der aufzeigt, es sind die einzelnen Momente die triumphieren. Jene Sekunden, Vibrationen, Empfindungen und Wahrnehmungen, der Glaube an das toreo, jene Augenblicke die man erleben darf, um danach wieder einmal kräftig durchatmen zu müssen. Von den antitaurinos hört man häufig die Kritik die toros zu intellektualisieren. Doch es geht um weitaus mehr. Die Seele ist angesprochen, das Herz, die Empfindung, ein Gleiten der Zeit, eine Rechtfertigung des Lebens, und dass dieses Gefühl nicht bei allen aufkommen kann scheint nur verständlich. So wie es Leute gibt, die sich für den Fussball oder die moderne Kunst einfach nicht begeistern können.