Sonntag, 17. November 2013

Muhammad Ali und die Stiere

Vor 36 Jahren konnte sich der Boxweltmeister für die toros begeistern
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von Philip de Málaga


Am 12. November 1977 reiste der Boxweltmeister Muhammad Ali in die kolumbianische Hauptstadt Bogotá um zu einem Schaukampf mit dem Schwergewicht Bernardo Mercado anzutreten. Doch zuvor besuchte er eine novillada. Zwischen dem Boxsport und dem Stierkampf gäbe es einiges an Gemeinsamkeit, so schreibt das Portal mundotoro. Vor allem Einsatzbereitschaft, Ehrlichkeit, bereit sein um ein gewisses Risiko zu tragen und die ständige Gegenwart des auf der Lauer liegenden möglichen Todes.

Deswegen begab er sich zur finca Vista Hermosa um den novillero Jorge Herrera zu begutachten. Der novillero widmete den Tod eines novillos Muhammad Ali. Und diesem gefiel was er sah. Besonders die faena sprach den Boxweltmeister an, der die muletazos mit lauten Bravo-Rufen begleitete. Allerdings wollte er nicht, das der maestro den novillo tötete. Doch der novillo griff den Jorge Herrera hart an und beförderte ihn mit einer gewaltigen voltereta zu Boden. Also akzeptierte der Weltmeister das Ende der lidia und der novillero wurde mit dos orejas y rabo ausgezeichnet, welche er Muhammad Ali überreichte. Dieser näherte sich darauf hin dem maestro und stellte fest "Ich bin mutig, aber sie sind es mehr, wenn sie sich mit einem Tier einlassen, welches gefährlicher ist als Joe Frazier."

Muhammad Ali nimmt die Auszeichnungen des toreros entgegen.
Hinter Jorge Herrera, geboren 1948 in Bogotá, versteckte sich eine grosse Hoffnung der kolumbianischen afición. Im Januar 1986 hatte er seine alternativa. Und padrino wie testigo waren die grossen maestros Niño de la Capea und Juan Antonio Ruiz Espartaco. Gleich einen Monat später trat er mit dem kolumbianischen Superstar unter den toreros César Rincón auf. Doch im selben Jahr, im Oktober in Florencia (Kolumbien) wurde so schwer verwundet, dass er sich kaum davon erholen konnte. In den folgenden Jahren konnte er nie als bei mehr als zehn festejos taurinos teilnehmen. Meistens waren es weniger als fünf. Seit 1996 findet man seinen Namen auf keinem cartel mehr.