Freitag, 29. Juni 2012

Leeren- statt Ehrenrunde?

Über die Rechtfertigung einer vuelta al ruedo

Es scheint schon irgendwie merkwürdig. Weder im klassischen Nachschlagewerk zum Thema Stierkampf, dem El Cossío, weder im Fachverzeichnis von Hemingway noch beim führenden Internetportal Mundotoro finden sich klärende Worte. Allerdings hat das deutsche Portal La Tauromaquia eine Definition dafür: 

Eine vom Publikum begeistert applaudierte Runde eines matador an den tablas entlang, bei der der matador entweder seine Trophäen präsentiert, - oder ohne Trophäe(n), nach einer besonders guten faena, bei der aber die estocada misslungen ist, sodass keine Trophäe vergeben werden konnte.

Mit anderen Worten, wenn die Mehrheit des Publikums eine Auszeichnung fordert und diese vom Präsidenten verweigert wird, kann zum Beispiel ein matador de toros zu seiner Ehrenrunde antreten. Scheint irgendwie gerechtfertigt zu sein.

Was ist aber, wenn die tendidos halbleer sind, oder überhaupt die Plaza de toros kaum gefüllt ist? 

Vor zwei Wochen gab es in der Malagueta in Málaga eine Becerrada. Die Plaza de toros zählte keine 500 Zuschauer. Keine vier Prozent der Plätze waren besetzt. Wenn also jetzt 260 Zuschauer dem torero gut zugeneigt sind, wären das bescheidene zwei Prozent.

Ehrenrunde vor leeren Rängen.
Da sei doch die Frage erlaubt, ob in einem solchen Falle eine vuelta al ruedo überhaupt Sinn mache? Denn wo kein Publikum ist kann doch auch keine Begeisterung aufkommen.
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SPANISCHE BEGRIFFE SIND VERLINKT!

Quellennachweis:
La Tauromaquia ... und in deutsch?

Freitag, 8. Juni 2012

Die Wirtschaftskrise und der Stier

Er ist überall zu sehen. Fast kein internationales Medium, was ihn nicht abbildet. Den toro bravo. Jenen Kampfstier der unweigerlich mit dem Stierkampf in Verbindung gebracht wird. Dabei geht es gar nicht um ihn und auch steht über ihn nichts geschrieben. Aber jeder sieht ihn, jeder erkennt ihn und jeder weiss was seine Mission ist.

Die Wirtschaftskrise und der Stier. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun, aber es zeigt wieder einmal auf, wie unzertrennlich der toro bravo zu Spanien gehört. Das weiss auch die Welt.